Washington, D.C. by bike

Der Vorteil eines guten Campingplatzes ist auch seine Infrastruktur. Nicht nur die „Full hook-ups„, die uns den Anschluss an Frisch- und Abwasser sowie Strom ermöglichen, sondern auch Spielplätze, Pools, diverse Freizeitangebote usw. machen das Camperleben angenehm. Und auch noch so ein praktischer Transfershuttle, der uns vom außerhalb gelegenen Campingplatz direkt zum Capitol in der amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. bringt.

Gerade die „National Mall“ ist reich an Fotomotiven – das hatte schon mein Großvater vor 60 Jahren erkannt, denn von ihm liegen viele Originalfotos aus Washington vor. So habe ich Gelegenheit, viele Fotomotive nachzufotografieren. (Eine Vorher-nacher-Bildergalerie kommt später noch in diesem Blog.)

Wir starten also am Capitol und wandern die Mall entlang in Richtung Washington Monument. Leider machen die Kinder das Abenteuer nicht lange mit, denn die Lust lässt nach, eine Toilette wird gesucht und die Füße tun auch weh. Mist – denn eigentlich haben wir noch den ganzen Tag vor uns. Und da haben wir die rettende Idee: An einer Mietfahrrad-Station erstehen wir recht unkompliziert zwei Drahtesel. Beide sind mit praktischen Gepäckablagen am Lenker ausgestattet, die ideal als Kindersitze taugen. Und so machen wir uns auf den Weg, Washington ganz wie zu Hause per Fietse zu erkunden.

Wir fahren also über die Mall in Richtung Monument, das zurzeit leider nur von außen besichtigt werden kann, da der Fahrstuhl im Inneren modernisiert wird. Der Ausblick von hier in Richtung Capitol, Lincoln Memorial oder White House ist aber dennoch nicht schlecht. Weiter geht’s dann auch in Richtung Weißes Haus, wo wir bis an den Gartenzaun herankommen – weiter aber auch nicht. Onkel Donald ist leider auch nicht zu sehen…

Über das World War II Memorial, das erst 2004 von George W. Bush eröffnet worden war, fahren wir weiter zum Lincoln Memorial, bei dem mir gleich die bekannte Szene mit Tom Hanks aus „Forrest Gump“ in den Sinn kommt.

Nach einer Fast-Food-Pause geht’s über den Potomac River zum Arlington-Friedhof. Leider können wir nirgends unsere Räder sicher deponieren (Merke: beim nächsten Mal vorher ein langes Schloss kaufen!), daher schließt sich ein Besuch des Friedhofs und des Grabmals des unbekannten Soldaten aus. Aber die Umradelung des Friedhofs führt uns dennoch zum United States Marine Corps War Memorial.

In einem Reiseführer haben wir gelesen, dass in auf der Flussinsel, auf der das Thomas Jefferson Memorial steht, unzählige Kirschbäume stehen. Jedes Jahr wird von März bis April das Kirschblütenfest gefeiert. Aber zwei Wochen nach der Hochzeit der Blüte tragen nur noch vereinzelte Bäume ihre bunten Blättchen – der Rest ist saftig grün.

Nachdem wir die Fahrräder schließlich wieder in der Nähe des Capitols abgegeben haben, wollen wir noch auf einen Sprung ins „Newseum“ – eigentlich ein Pflichtprogramm für jeden Medienschaffenden. Ein Blick auf die Uhr verrät aber, dass uns schon bald der Bus zum Campingplatz wieder abholt, und für nur 20 Minuten über 20 Dollar pro Person zu zahlen, war uns dann doch zu viel.

Fazit: Die Erkundung der Stadt mit der Fietse hat bei Sonnenschein und über 25°C unheimlich viel Spaß gemacht, und ohne die Drahtesel hätten wir die vielen Gebäude sicherlich nur mit einer Bustour zu Gesicht bekommen. Allerdings haben wir auch gelernt, dass dieser eine Tag für Washington eigentlich viel zu wenig ist. Für den Überblick reicht er vollkommen, aber jetzt müsste man noch zwei weitere Tage für Museumsbesuche usw. einplanen. Da wir morgen aber schon verplant haben, müssen wir diese Besuche auf eine andere Reise verschieben – dann mit älteren Kindern, die dann vielleicht auch etwas mehr für so etwas übrig haben…

One thought on “Washington, D.C. by bike”

  1. Sehr schöne Bilder und bei solch einem traumhaften Wetter macht es natürlich doppelt so viel Spaß!

    Liebe Grüße aus dem sonnigen Franken (auch 25°C)
    Sylvia & Family

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