Die kürzestes Strecke von Atlanta nach New Orleans ist laut Google Maps 757 km lang – viel zu viel für eine Tagesreise in den USA, wo man mit maximal 112 km/h vorankommt. Wir teilen die Route also in zwei Etappen auf und entscheiden uns, am ersten Tag möglichst weit zu kommen, um am zweiten Tag die Landschaft genießen zu können. So haben wir die Vorteile beider Straßenarten ausgekostet.
Da es in Atlanta bei unserem Besuch der World of Coca-Cola bereits angefangen hatte zu regnen, fiel der Aufbruch entsprechend leicht – ab auf die Interstate und gen Süden. Landschaftlich nicht besonders spektakulär, aber man kann feststellen, dass es links und rechts immer grüner wurde. Von Georgia dann über die Grenze nach Alabama – hier beginnt eine andere Zeitzone, und wir müssen unsere Uhren um eine Stunde zurückstellen, von der Eastern Time auf die Central Time. Zur Begrüßung ein großes Schild an der Autobahn: „Sweet home Alabama.“ In Alabama ist die Interstate dann geprägt von fast schnurgerader Streckenführung und vielen Hügeln: es ging auf und nieder…
Zwischenstopp ist ein RV-Park in der Nähe von Mobile. Als ehemaliger Mobile-Home-Stellplatz bietet er denkbar wenig Komfort, aber wir wollen ja nur eine Nacht bleiben. Unser Nachbar Eric, der stellvertretend für den Manager die Campinggebühr kassiert, erzählt uns noch ein wenig von der Gegend und dem nahe gelegenen Stahlwerk von Thyssen-Krupp, für das er einst den Beton angefahren hatte.
Nachdem sich der Nebel am nächsten Morgen gelichtet hat, fahren wir weiter nach Süden an den Golf von Mexiko. Irgendwann führt uns der Highway US-90 nach Mississippi und direkt an der Küste mit weißen Sandstränden entlang – traumhaft! Unsere Mittagspause legen wir dann in Biloxi ein. Nach dem Lunch mit den hier typischen Shrimps geht‘s an den Strand zum Baden und Jetski-Fahren. Mit bis zu 40 mph über das Wasser zu brettern hat einen großen Spaßfaktor – und bringt einen unglaublichen Muskelkater an den nächsten Tagen (ächz).
Schweren Herzens trennen wir uns vom Strand und fahren weiter nach Louisiana und New Orleans. Der Highway führt uns vorbei an idyllischen Südstaatenhäusern. Auffallend sind die hier inzwischen übermäßig stark verbreiteten Billboards, den riesengroßen Werbeschildern links und rechts des Highways. Auf jedem zweiten macht ein Anwalt mit seinem Konterfei, das direkt einer Soap entsprungen sein könnte, Werbung für seine Dienste.
Dann eine unglaubliche Landschaft: Rechts große Seen oder Sumpfgebiet, links ebenso oder der Golf von Mexiko. Wir fahren durch die Wetlands eines der größten Salzwasserseen der Vereinigten Staaten. Die Häuser sind dabei fast alle auf Stelzen gebaut, um vor Überflutung sicher zu sein.
Kurz vor New Orleans verfällt die Straße in einen erbärmlich schlechten Zustand, so dass wir nur langsam vorankommen. In der Stadt werden wir von Google durch ein Gebiet geführt, in das wir – seien wir mal vorsichtig – nachts nicht gehen würden. Der Campingplatz, das „French Quarter RV Resort“ befindet sich absolut zentral am wohl bekanntesten Stadtteil von New Orleans. So zentral, dass er von einer hohen Mauer umgeben ist und wir gebeten werden, abends und nachts nur das Taxi zu nehmen. Und so zentral, dass die Stadtautobahn in greif- und hörbarer Nähe ist.
Hallo Ihr 4
Der erste Eindruck von New Orleans klingt mehr wie Daressalam.
Überall Höhe Mauern, Stacheldraht.
Bei Nacht können Sie nicht draußen herumspazieren.
Egal wohin sie wollen nehmen sie eine Taxe.
Das gilt auch für eine Entfernung von 100 Metern.
Und das 2003
Vielleicht könnt Ihr von der Musikszene in NO berichten?
Sieht man noch etwas von der Überschwemmung?
Wünsche noch viel Spaß
Gruß Bruno
Lieber Bruno, danke für den Kommentar. Es ist bereits ein neuer Beitrag über das French Quarter online… Gruß, Jochen
Hallo, wir hätten da eine Frage. Überlegen die Route atlanta bis orleans zu machen. Und natürlich ein längerer stop in den smokey mountains zu machen. Jetzt überlegen wir ob camper oder Auto. Konnte man überall gut parken in den Städten. Toller Bericht. LG, Sonja
Hallo Sonja, schön, dass Dir mein Blog gefällt. Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass Du mit einem Wohnmobil in den USA überall fahren kannst und überall unterkommst. Es gibt unendlich viele gut ausgestattete Campingplätze. Im Zweifel einfach auf dem Weg in Google Maps nach „Campground“ suchen, und schon findet man die nächste Übernachtungsgelegenheit.
Aber auch mit dem Pkw sind die USA ein tolles Land. Das haben wir neun Jahre vorher in den Weststaaten ausprobiert. Überall gibt es gute Motels.
Die Entscheidung, ob Pkw oder Wohnmobil, ist letztlich Geschmackssache. Im Wohnmobil hast Du alles dabei inkl. Küche, Essen, Bad usw. und bist total autark. Mit dem Auto hast Du nicht immer so ein großes Schiff, kannst in echten Betten schlafen und vor der Abfahrt muss man nicht alles reisesicher verpacken. Beide Arten zu reisen machen total Spaß!