Chicago – rusty, windy Autocity!

Chicago – schon wieder eine Großstadt! Eigentlich haben wir keine große Lust mehr auf Großstädte, aber Chicago ist die letzte auf unserer Route, und da wir noch ein paar alte Aufnahmen meines Großvaters nachfotografieren wollen, nehmen wir sie mit. Einen Tag planen wir ein – morgens rein mit dem Wohnmobil, abends raus. Einen Parkplatz suchen wir uns nach Empfehlung durch einen amerikanischen Reiseblog in der Nähe des McCormick Place.

Chicago, „the windy city“, hatte schon mein Großvater geschrieben. Ihm wurde damals erklärt, dass der Begriff nur durch das Wetter in der Stadt zu erklären sei. Und windig ist es hier immer wieder mal – wie vor 60 Jahren. Wir fragen auch verschiedene Personen, wie der Beiname zu erklären sei. Wir bekommen zu 50% dieselbe Antwort. Die andere Hälfte erklärt uns allerdings, dass in früheren Zeiten die Politiker so korrupt waren, dass die ganze Stadt „windig“ gewesen sei. Laut Wikipedia scheint das auch eine von mehreren Erklärungen zu sein.

Beim Hineinfahren denken wir allerdings zunächst an eine „rusty city“. Unzählige Brücken, die wir unterqueren, und zig Metrostationen, die neben der Straße aufgebaut sind, sind derart rostig, dass wir das Schlimmste für unseren Städtetrip befürchten.

Dem ist aber nicht so. Nachdem wir „downtown“ erreicht haben, bewundern wir die vielen Wolkenkratzer und kleinere und größere Gebäude, die die Lücken zwischen ihnen füllen. Die Häuser sehen alle so unterschiedlich aus, dass es eine Freude ist, an ihnen entlang zu fahren.

Am Planetarium mieten wir uns – wie schon in Washington, D.C. – zwei Fahrräder, um die Stadt auf der Fietse zu erkunden. Das hatte in der Bundeshauptstadt so gut funktioniert, dass wir es direkt wiederholen wollten. Entlang des Michigansees führt auch eine mehrere Meilen lange Fahrradroute entlang, die perfekt für unsere Zwecke ist. Bei Kaiserwetter geht es also los.

Als wir jedoch am Millenium-Park mit der berühmten Silberbohne die Michigan-Avenue entlang fahren, merken wir, dass Chicago alles andere als eine fahrradfreundliche Stadt ist. Mangels eigener Wege wechseln wir bald von den viel befahrenen Straßen auf die Gehwege, wo wir mehr schiebend als fahrend vorankommen. Sehr unangenehm und definitiv nicht zu empfehlen (vielleicht mit Helm und ohne Kind).

Trotz allem müssen wir aber für uns feststellen, dass Chicago eine durchaus sehenswerte Stadt ist! Da wir nur kurz hier sind, verzichten wir auf Führungen und Attraktionen. Das, was wir bei unserem Sightseeing wahrnehmen, gefällt uns aber durchaus gut, so dass Chicago einen Platz auf unserer „müssen-wir-unbedingt-nochmal-länger-besuchen-Liste“ erhält.

 

 

One thought on “Chicago – rusty, windy Autocity!”

  1. Hallo in Amerika,

    wo habt Ihr Sicherhejtsfanatiker auf dem Fahrrad ohne Kindersitze die Kinder untergebracht?
    In den Zwanziger Jahren und während der Prohibition war Chicago ja berührt berüchtigt.
    Schiessereien auf der Straße gehörten zum Alltag.
    Es gibt eine Tour auf den Spuren von Al Capone in Chicago.
    Der ist aber sicher nicht auf dem Fahrrad gefahren.

    Gruß Bruno

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