Abwechslung pur: Vom Grand Canyon nach San Diego

Unsere Etappe vom Grand Canyon nach San Diego gehört sicherlich zu den abwechslungsreichsten Fahrten unserer bisherigen Reise. Selten haben wir landschaftlich und wettertechnisch so viele Unterschiede in nur zwei Tagen erlebt.

Kaibab National Forest

Der Nationalforst in Arizona ist ein ausgedehntes Waldgebiet, das wir nur am Rande durchstreifen. Er schließt fast direkt an den Grand Canyon Nationalpark an. Wir erleben ihn eher als dünn bewachsene Landschaft – eine gerade Straße mit einigen Aufs und Abs kennzeichen unsere Route. Nachdem wir bei strahlendem Sonnenschein am Canyon aufgebrochen sind, frischt der Wind wieder merklich auf, so dass wir bei unserem Tankstopp in Ash Fork an der historischen Route 66 ordentlich durchgepustet werden.

Prescott National Forest

Auch dieser Nationalforst liegt in Arizona. Er ist nach der mittelgroßen Stadt Prescott benannt. Dieser Wald siedelt allerdings in einem kleinen Gebirge, so dass uns die Straße über unzählige enge Serpentinen hoch und runter führt. Zwischendurch genießen wir tolle Aussichten auf bewaldete Berge und erblicken den 2.355 Meter hohen Mingus Mountain.

Peeples Valley…

…ist das Tal, das sich dem Prescott National Forest anschließt. Eher unbeeindruckend, mit anschließender Bergüberquerung. Am Ende insgesamt als Berg- und Talfahrt zu bezeichnenden Strecke haben wir einen tollen Blick auf Congress und den fast schnurgeraden Highway 71, der uns durch das nächste Tal führt.

Highways 71 und 60

Wer Amerika mit endlosen Highways gleichsetzt, findet hier sicherlich ein tolles Beispiel dafür. Wir fahren auf einer schnurgeraden, meist gut asphaltierten Strecke mitten durchs Nichts. Nur die endlosen Zäune, die links und rechts der Straßen die Ranchgrundstücke begrenzen, zeugen davon, dass außer den Straßenbauarbeitern noch andere Menschen hier waren. Nach zig Meilen vorbei an (zugegebenermaßen grünen) Steppen mit den typischen Kakteen erreichen wir unseren Zwischenstopp, einen Campingplatz in Salome. Es ist sehr warm, und es bläst ein gewaltiger Wind. Allerdings lässt es sich gut aushalten, so dass wir abends als einzige der geschätzten sechs Campingplatznutzer den Whirlpool belagern.

Interstate 10 und Highway 78

Die Strecke am nächsten Tag setzt sich wie am Vortag fort, auch die Autobahn wird nur schneller, nicht spannender. Die Spannung kommt auf dem Highway 78 in Richtung Süden auf: Ohne große Vorwarnung, erleben wir eine Straße, die auf der Karte zwar aussieht wie mit dem Lineal gezogen. In Wirklichkeit wurde sie aber ohne Rücksicht auf die unterschiedlichen Höhen im Boden gebaut, so dass wir eine wahre Achterbahnfahrt (ohne Kurven) mitmachen. Es geht mit Schwung rauf und runter – in den Tälern werden wir wahrlich in unsere Sitze gedrückt, 20 Meter weiter oben an der „Bergspitze“ zieht es uns nach oben. Über zehn Minuten erleben wir eine gänzlich andere Fahrt durch die Wüste, bis wir schließlich an einem Bahnübergang (mitten im Nirgendwo) einem der ewig langen Güterzüge Vorfahrt gewähren müssen – zum Glück erwischen wir nur die letzten Waggons.

Algodones-Dünen

Wenn man in den USA durch eine Steppe fährt erwartet man viel – aber nicht, dass man plötzlich über riesige Sanddünen fahren muss! Die Algodones-Dünen sind ca. 85 km lang, und wir müssen ihre 10 km Breite überwinden. Natürlich wurde hier wieder möglichst gerade der Highway darüber gebaut. An ihrer höchsten Erhebung wollen wir zum Aussichtspunkt fahren, werden nach zwei Drittel des Weges aber von einer Sandverwehung auf der Straße gestoppt, die unser Wohnmobil nicht überwinden kann. Nach einem Fotostopp geht’s rückwärts wieder runter, bis eine Wende möglich ist.

An der Grenze zu Mexiko

In El Centro kommen wir der mexikanischen Grenze besonders nah. Wir bilden uns ein, dies auch an der Bevölkerung und Bedienung im Restaurant zu erkennen. Von hier fahren wir auf den Interstate 8 geradewegs nach San Diego. Dabei müssen wir auch die Laguna Mountains überqueren. Natürlich hatten wir dem Wetterbericht von San Diego, der Regen vorhersagte, nicht geglaubt, sind wir doch bei Sonnenschein unterwegs. Aber diese Berge entpuppen als Art Wetterscheide, denn das Wetter wird immer trüber, bis es in einen Guss übergeht. Bis zu unserem Ziel, dem Mission Bay RV Resort in San Diego, regnet es ohne Unterbrechung. Erst nachts hört es auf zu regnen.

 

 

3 thoughts on “Abwechslung pur: Vom Grand Canyon nach San Diego”

  1. Hallo in Amerika
    Wer sich von Zeit zu Zeit alte Bilder ansieht wird feststellen, dass er bei Landschaften
    schnell weiter blättert bei Leuten aber länger verweilt.
    Vielleicht könnt ihr bei zukünftigen Bildern euch auf die Eigenheiten von Menschen konzentrieren.
    Da gibt es sicher Besonderheiten in Bezug auf Kleidung, Beschäftigung und Verhalten.
    Wünsche noch viel Spaß an der Westküste

    Gruß Bruno

    1. Das mag so sein. Wir erleben auf unserer Reise überwiegend Landschaft, daher gibt es diese Bilder naturgemäß mehr. Beim Zeigen von Personen achte ich darauf, die Persönlichkeitsrechte zu wahren und nicht ungefragt zu veröffentlichen. Wenn wir wieder in Deutschland sind, gibt es aber viele Menschen zu sehen… 😉

  2. Hallo Jochen, da kommen bei mir Erinnerungen hoch. Deshalb muss ich mich unbedingt bei dir melden. Hi 🙂
    Ich habe vor 2 Jahren mit meiner Tochter, Steffi, eine ähnliche Road-Tour unternommen: San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon, Los Angeles, San Diego. Alles in 2 Wochen. War grandios! Die Welt wird dort weiter, oder? Ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit.
    Liebe Grüße
    Elke

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