Beim Fahren über die Highways und durch die Städte, große wie kleine, fällt dem aufmerksamen Reisenden auf, wie viele Kirchen es in diesem Land gibt. In jedem Stadtteil, nahezu „an jeder Ecke“ findet sich ein Gotteshaus: mal klein wie ein Einfamilienhaus, mal vergleichbar mit der durchschnittlichen deutschen Kirche, dafür aber in New York von Wolkenkratzern eingequetscht, mal aber auch einfach nur riesig.
Ein Beispiel einer solchen riesigen Kirche ist die „Calvary Church“ in Charlotte, North Carolina. Der ehemalige Nordhorner Wolfgang Heise, den wir in Charlotte kennengelernt haben, berichtet, dass das Betreiben eine Kirche in den Staaten ein riesiges Geschäft ist. Hier gibt es keine Kirchensteuer wie in Deutschland, die Kirchen leben nur durch die Spenden, die sie von ihren Gemeindemitgliedern und Gönnern erhalten. Wer das Zeug zum Predigen hat, könne ohne Probleme eine eigene Kirche eröffnen. Sammelt er genug „Schäfchen“ um sich, die in der Regel auch ordentlich spenden, ist der Lebensunterhalt verdient.
Im Fall der Calvary Church hatte die Gemeinde ein riesiges Grundstück geschenkt bekommen und baute sich das im Foto abgebildete „bescheidene“ Gebäude. Die Kirche bietet einen riesigen Gottesdienstraum, der mit modernster Ton- und Videotechnik ausgestattet ist. Außerdem eine kleinere Kapelle für private Hochzeiten – Vorbereitungsräume für Braut und Bräutigam sind selbstverständlich ebenso da wie Kinderbetreuungsräume, Leseräume und alles, was ein modernes Gemeindezentrum zu bieten hat.
Angesichts der vielen Kirchen verwundern auch die vielen Werbeschilder, die für den Besuch der Gottesdienste werben, nicht. Kurz vor Ostern liest man in jedem Dorf mehrfach Slogans wie: „He is alive!“ – „Jesus lives!“ – „Jesus is risen!“ usw. In diesem Sinne: Frohe Ostern!