Erste Eindrücke aus dem Big Apple

New York, die Stadt, die niemals schläft. Wir haben jetzt einen Abend und einen Tag im „Big Apple“ hinter uns, und ich erlaube mir mal ein kurzes Resümee zu unseren Beobachtungen:

Verkehr

Schon beim Transfer vom Flughafen zum Hotel haben wir bemerkt, dass die Fahrweise in New York recht forsch bis aggressiv ist. Die Hupe wird schnell gedrückt, wenn mal ein Wagen nicht schnell genug losfährt, nicht dicht genug auffährt oder vor einem einschert. Keine Minute vergeht ohne Hupkonzert. Rettungswagen im Einsatz werden teilweise geflissentlich ignoriert – keine Ahnung, wie schnelle Hilfe da sichergestellt werden kann. Dabei begeben sich viele Fußgänger gerne in Gefahr: Bei „Rot“ wird einfach die Straße überquert, trotz dichten Verkehrs. Ansonsten sind zumindest in Manhatten so ziemlich alle Straßen „One-Ways“, Einbahnstraßen, jede Straße führt abwechselnd nur in eine Richtung. Die fortlaufende Nummerierung der Straßen macht ein Zurechtfinden einfach.

Taxi

Es funktioniert wirklich: An den Straßenrand stellen, Hand raus, und das Yellow Cab hält an. Für zehn Dollar sind wir durch den dichten Abendverkehr kutschiert worden, und natürlich ist auch für unseren Taxifahrer die Hupe ein wichtiges Kommunikationsmittel. Von etwas Konversation hielt er allerdings nicht viel, alle Versuche, ein Gespräch aufzubauen, liefen ins Leere.

U-Bahn

Mit der „Subway“ ist man schnell unterwegs. Wir haben uns eine Metrocard zum Aufladen am Automaten gekauft und direkt die erste Fahrt absolviert. Es rattert laut und knarrt wie in den vielen bekannten Hollywoodfilmen, kaum zu vergleichen mit modernen deutschen U-Bahnen.

Touristenfalle

Am ersten Abend sind wir gleich in eine Touristenfalle getappt. Der Schneemann „Olaf“ aus dem Film „Die Eiskönigin“ hat es unserer Tochter angetan. Ruck-zuck waren auch unser Sohn und meine Frau von „Olaf“ und einer „Freiheitsstatue“ ausstaffiert worden für ein Familienbild. Da gibt man gerne ein Trinkgeld – dachte ich. Nein, kassieren sollte die „Freiheitsstatue“, wie „Olaf“ mir sagte, und die wollte gleich ganze fünf Dollar. Nachdem der Schein den Besitzer gewechselt hatte, hielt „Olaf“ allerdings auch noch mal die Hand auf. Da ich nicht streitsüchtig war, habe ich zähneknirschend bezahlt…

Bezahlen

Wo wir schon beim Bezahlen sind: In New York sind alle Preise grundsätzlich Nettopreise, auf die die hiesige Mehrwertsteuer von 8,875% beim Kassieren noch aufgeschlagen wird. Muss man sich dran gewöhnen. Im Restaurant steht dann zwar der Bruttopreis schon auf der Rechnung, aber hier gehört es sich, ein ordentliches Trinkgeld dem Kellner zu geben. Das kannten wir schon von unserer letzten Reise in die Staaten. Sehr praktisch, wenn der Bon einem schon die ausgerechneten Beträge für 15%, 18% oder 20% „Gratuity“ präsentiert…

AAA

„Geht zum AAA, dem amerikanischen ADAC, und lasst Euch dort mit Kartenmaterial versorgen!“, lautete einer der guten Tipps im Vorfeld unserer Reise. Gesagt, getan: Ohne viel Federlesens bekamen wir geschätzte 2 kg Straßenkarten geschenkt. It’s cool, man!

„By law“

Im Staate New York scheinen viele gesetzliche und sonstige Regelungen in den Alltag einzugreifen. An öffentlichen Plätzen stehen Schilder, die uns erläutern, was wir zu unterlassen haben. Am Times Square dürfen wir in bestimmten Zonen nicht stehenbleiben, sondern müssen in Bewegung bleiben, um den Fußgängerverkehr nicht aufzuhalten. In Restaurants müssen Hinweistafeln über die maximal erlaubte Gästezahl hängen. Die Speisenkarten müssen bei jedem Gericht die Kalorienzahl offenlegen und geben zudem an, ob eine Speise glutenfrei oder vegetarisch ist, oder ob sie mehr Salz enthält als die empfohlene tägliche Maximalmenge – mit Aufklärung über die Folgen zu hohen Salzkonsums.

Freundlichkeit

Insgesamt erleben wir bei allen Menschen, die wir treffen und mit denen wir uns unterhalten, eine höfliche Freundlichkeit. Unsere Tochter, die ganz frech in einen Polizeiwagen hineinfotografierte, bekam prompt von den überaus netten Beamten ein Polizeiabzeichen geschenkt. Die obligatorischen Wachleute, die auch im Frühstücksraum des Hotels aufpassen, grüßen meist freundlich. Und auch sonst hilft man gerne weiter und beantwortet Fragen.

5 thoughts on “Erste Eindrücke aus dem Big Apple”

  1. Hallo Ihr Vier
    Den Time Squarel habe ich in guter Erinnerung.
    Da habe ich mit meinem neuen Outfit gesessen und meine Kinder haben mich nicht erkannt.
    Die Beschreibung des Straßenverkehrs ist immer als Erfahrungsvergleich zu sehen.
    Ich bin in NY Fahrrad gefahren und fand den Broadway gemütlich.
    Wer sonst Strassenkrieg in Neu Delhi oder gar Lucknow gewohnt ist, der hat halt andere Bezugspunkte.
    Genießt NY und dann auf in den Süden.
    Ich bin in Doernigheim beim Bäcker und frühstücke.
    Heute Nachmittag ist Sport in der Schule.

    Gruß Bruno

  2. Jochen, das hört sich alles schon toll an. Ich wünsche euch ganz viel Spaß und eine gute Zeit. Fahrt ihr auch nach Louisiana? Es ist crawfish zeit….
    Liebe Grüße
    Katja

    1. Hallo Katja,
      ja, wir werden auf jeden Fall für einige Tage in New Orleans sein und anschließend etwas den Mississippi hochfahren. Da habe ich auf der ABF schon tolle Bilder gesehen…
      VG Jochen

  3. Hallo Jochen,
    Die Idee ist zwar verwegen aber wenn ihr nach Washington kommt wie wäre es mit einer Pressekonferenz im Weissen Haus?
    Du hast doch einen Presseausweis! Vielleicht klappt es ja auch mit einer Akkreditierung?
    Das wäre wenigstens mal was Besonderes.
    Gruß Bruno

    1. Moin Bruno,
      ich glaube eher nicht, dass das was wird. Dran gedacht hatten wir aber auch schon, nachdem mein Großvater vor 60 Jahren bei einer Eisenhower-PK war. Aber Trump? Gibt der überhaupt noch Pressekonferenzen? Also, mmh, ’nen Twitter-Account habe ich auch…
      VG Jochen

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